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Die E-Rechnungspflicht für B2B ab 2025: Das sollte man wissen

Einleitung: Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren alle Bereiche unseres Lebens erfasst und verändert. Auch die Verwaltung und das Rechnungswesen bleiben von diesem […]

Einleitung:

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren alle Bereiche unseres Lebens erfasst und verändert. Auch die Verwaltung und das Rechnungswesen bleiben von diesem Wandel nicht verschont. In Deutschland wird die E-Rechnungspflicht ab 2025 auch auf B2B-Geschäfte ausgedehnt, um den Prozess der Rechnungsstellung und -verarbeitung zu vereinfachen und zu beschleunigen, vor allem aber um Steuerausfälle zu minimieren. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die Hintergründe, Vorteile und Herausforderungen dieser neuen Regelung.

Hintergründe:

Die Europäische Union hat bereits im Jahr 2014 eine Richtlinie verabschiedet, die besagt, dass alle öffentlichen Auftraggeber in der EU ab 2018 elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten müssen. Deutschland hat diese Richtlinie in nationales Recht umgesetzt und einen eigenen Standard („CIUS“) für Deutschland entwickelt, die XRechnung, die für den Rechnungsautausch mit der öffentlichen Hand verpflichtend ist. In einem nächsten Schritt soll nun die E-Rechnungspflicht nach EU-Norm auch auf den Rechnungsverkehr privater Unternehmen ausgeweitet werden.

Was ist die E-Rechnungspflicht für B2B-Geschäfte?

Die E-Rechnungspflicht bedeutet, dass Unternehmen sich Rechnungen mit ihren privatwirtschaftlichen Geschäftspartnern ab dem Jahr 2025 in einem strukturierten elektronischen Format ausstellen und übermitteln können müssen, sowie solche Rechnungen elektronisch empfangen und verarbeiten sollen. Dies betrifft sowohl Rechnungen an andere Unternehmen als auch an öffentliche Auftraggeber. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Prozess der Rechnungsstellung zu vereinfachen und zu beschleunigen, sowie den Einsatz von Papier zu reduzieren.

Vorteile der E-Rechnungspflicht:

Die Einführung der E-Rechnungspflicht bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Zum einen wird der Prozess der Rechnungsstellung und -verarbeitung deutlich beschleunigt. Elektronische Rechnungen können automatisch verarbeitet werden, was zu einer erheblichen Zeitersparnis führt. Zudem werden Fehlerquellen minimiert, da die Daten direkt in das System eingegeben werden und keine manuelle Übertragung mehr erforderlich ist. Ein positiver Nebeneffekt ist der Gewinn an Kontrolle und Transparenz der Rechnungsprozesse, da alle Rechnungen digital erfasst und archiviert werden.

Durch die konsequente Umsetzung des elektronischen Rechnungsaustauschs lässt sich der gesamte Rechnungsprozess weitgehend automatisieren und die Buchhaltung optimieren. Die automatische Erfassung und Verarbeitung von Rechnungsdaten können so dazu beitragen, den Cashflow deutlich zu verbessern.

Welche Anforderungen müssen erfüllt werden?

Damit Unternehmen der E-Rechnungspflicht ab 2025 entsprechen können, müssen sie bestimmte Anforderungen erfüllen.  Zu den wichtigsten Anforderungen gehören:

  1. Elektronisches Format: Die Rechnungen müssen in einem strukturierten elektronischen Format erstellt werden, das den gängigen Standards entspricht. In Deutschland wird das Format XRechnung empfohlen.
  2. Digitale Signatur: Die Rechnungen müssen digital signiert werden, um ihre Authentizität und Integrität zu gewährleisten. Hierfür können verschiedene Verfahren wie die qualifizierte elektronische Signatur oder die fortgeschrittene elektronische Signatur verwendet werden.
  3. Strukturierte Daten: Die Rechnungen müssen strukturierte Daten enthalten, die automatisch verarbeitet werden können. Hierzu gehören beispielsweise Angaben zu Rechnungsnummer, Rechnungsdatum, Lieferdatum, Menge, Preis und Umsatzsteuer.
  4. Archivierung: Die elektronischen Rechnungen müssen für einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt werden. Dabei müssen die Anforderungen an die revisionssichere Archivierung erfüllt werden, um die Nachvollziehbarkeit und Unveränderbarkeit der Rechnungen sicherzustellen.

Es ist wichtig, dass Unternehmen sich frühzeitig mit den Anforderungen der E-Rechnungspflicht auseinandersetzen und ihre Prozesse entsprechend anpassen, um rechtzeitig zum Stichtag 2025 auch untereinander elektronische Rechnungen austauschen zu können.

Herausforderungen und Lösungsansätze:

Die Einführung der E-Rechnungspflicht stellt Unternehmen vor einige Herausforderungen. Insbesondere kleinere Unternehmen, die bisher noch keine Erfahrung mit elektronischen Rechnungen haben. Gleichzeitig bietet sie auch zahlreiche neue Möglichkeiten, mit denen der Umstieg auf einen E-Rechnungsworkflow dauerhafte Vorteile garantiert.

Der elektronische Austausch von Rechnungen betrifft sowohl den Geschäftsverkehr mit Lieferanten als auch mit Dienstleistern oder Kunden, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Die Umstellung von papierbasierten Rechnungsprozessen auf elektronische Formate erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Implementierung.

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die bestehenden Systeme und Prozesse an die neuen Anforderungen anzupassen. Viele Unternehmen nutzen immer noch manuelle oder teilautomatisierte Prozesse, die nicht mit den Anforderungen der E-Rechnungspflicht kompatibel sind. Es ist daher notwendig, die vorhandenen Systeme zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren oder neue Lösungen zu implementieren.

Ein weiteres Hindernis ist die Komplexität der rechtlichen Anforderungen. Die E-Rechnungspflicht wird von Land zu Land unterschiedlich umgesetzt, was zu zusätzlichen Herausforderungen führen kann. Unternehmen müssen sich mit den spezifischen Vorschriften und Standards vertraut machen und sicherstellen, dass ihre elektronischen Rechnungen diesen entsprechen.

Darüber hinaus sind die technischen Anforderungen zu berücksichtigen, die ein solcher Rechnungslegungsprozess mit sich bringt. Die E-Rechnungspflicht erfordert den Einsatz von elektronischen Signaturen und sicheren Übertragungskanälen, um die Integrität und Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten. Dies erfordert möglicherweise die Implementierung neuer Software oder die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern.

Trotz dieser Herausforderungen bietet die E-Rechnungspflicht auch zahlreiche neue Möglichkeiten, mit denen der Umstieg auf einen E-Rechnungsworkflow dauerhafte Vorteile garantiert.

  1. Automatisierung der Rechnungsprozesse: Die Einführung der E-Rechnungspflicht bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Rechnungsprozesse zu automatisieren. Durch den Einsatz von elektronischen Rechnungsverarbeitungssystemen können Unternehmen den manuellen Aufwand reduzieren und Fehler minimieren. Automatisierte Prozesse ermöglichen eine schnellere Bearbeitung von Rechnungen und eine effizientere Zusammenarbeit mit Lieferanten und Behörden.
  2. Implementierung von E-Invoicing-Software: Unternehmen können auf spezialisierte E-Invoicing-Software zurückgreifen, um den Anforderungen der E-Rechnungspflicht gerecht zu werden. Diese Softwarelösungen bieten Funktionen wie elektronische Signaturen, sichere Übertragungskanäle und die Konvertierung von Rechnungen in das erforderliche Format. Durch die Implementierung einer solchen Software können Unternehmen ihre Rechnungsprozesse optimieren und die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen sicherstellen.
  3. Zusammenarbeit mit E-Invoicing-Dienstleistern: Unternehmen können auch mit externen E-Invoicing-Dienstleistern zusammenarbeiten, um den Übergang zur E-Rechnungspflicht zu erleichtern. Diese Dienstleister verfügen über das Fachwissen und die Infrastruktur, um elektronische Rechnungen effizient zu verarbeiten und an Behörden zu übermitteln. Durch die Zusammenarbeit mit einem E-Invoicing-Dienstleister können Unternehmen Zeit und Ressourcen sparen und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
  4. Schulung der Mitarbeiter: Die Einführung der E-Rechnungspflicht erfordert eine Schulung der Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie mit den neuen Prozessen und Systemen vertraut sind. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter über die rechtlichen und sonstigen Anforderungen, die der Umstieg auf die E-Rechnung mit sich bringt, zu informieren.

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